Erfolge in der Kinderwunschmedizin

Erfolge sind abhängig von den Vorraussetzungen, die ein Paar mitbringt und dem Vermögen sowie der Performance der Medizin. Allgemein gilt, dass Erfolge der Kinderwunschbehandlung wesentlich vom Alter der Frau und der Dauer des Kinderwunsches bestimmt werden. Je jünger die Frau und je kürzer die Kinderwunschzeit ist, desto günstiger ist die Prognose ein Kind zu bekommen. Weil man unter Erfolg selbstverständlich die Geburt versteht, sind Angaben zu Schwangerschaftsraten nicht präzise und sollten Ratsuchende immer über die Geburtenraten informiert werden.

Die natürliche monatliche Wahrscheinlichkeit junger, fruchtbarer Paare

Junge und fruchtbare Paare, die keine Probleme haben schwanger zu werden, haben eine natürliche monatliche Erfolgswahrscheinlichkeit von 25%. Nach 24 Monaten sehen im Durchschnitt 95% der Paare Elternglück entgegen.

Geburtenraten der einfachen, intrakorporalen Verfahren (VZO und IUI)

Die Kinderwunschbehandlung durch einfache Methoden, wie Geschlechtsverkehr zum medizinisch exakt definierten Zeitpunkt der Ovulation (VZO) oder intrauterine Insemination (IUI) nach Ovulation nur einer Eizelle hat bei Frauen mit 35 Jahren und 2jährigem Kinderwunsch eine mittlere Geburtenrate von 15% pro Versuch. Es ist zu verstehen, dass diese Wahrscheinlichkeiten nicht höher sein können als die natürliche Geburtenrate junger, sehr fruchtbarer Paare. Nach einer Stimulation der Eierstöcke durch Hormone und Bildung von 3 Eibläschen ist die Erfolgswahrscheinlichkeit höher. Es besteht aber ein erhöhtes Risiko für eine Schwangerschaft mit mehreren Kindern und für gesundheitliche Gefahren für die Mutter und die Kinder während der Schwangerschaft, der Geburt und nach der Geburt.

Geburtenraten der komplexen, extrakorporalen Verfahren (IVF und ICSI)

Die Kinderwunschbehandlung durch Befruchtung der Eizellen außerhalb des Körpers (IVF und ICSI) haben durch Ihre Möglichkeit einen Embryo gezielt in die Gebärmutter zu verbringen die höchsten Erfolgschancen. Nach Transfer von 2 Embryonen beträgt die mittlere Geburtenrate 35jähriger Frauen 35% pro Behandlung. Bei 40jährigen Frauen beträgt sie 20%. Nach dem 43. Lebensjahr sind Erfolge selbst durch diese Verfahren selten. Nach Transfer von Embryonen, die nach IVF oder ICSI im Stadium der imprägnierten Eizellen eingefroren, konserviert und wieder aufgetaut werden, sind ebenfalls gute Erfolgsquoten zu erzielen. Dieses Verfahren ist deshalb für ein erfolgreiches Gesamtkonzept der extrakorporalen Kinderwunschbehandlung unverzichtbar. Viele Paare haben Kinder aus einer einzigen IVF oder ICSI – Behandlung, nachdem auf zuvor eingefrorene Eizellen zurückgegriffen werden konnte.

Die Geburtenraten und nicht die Schwangerschaftsraten sind das Maß an dem Ratsuchende Orientierung finden. Bei Nennung von Schwangerschaftsraten wäre Ratsuchenden stets auch das Risiko für Fehlgeburten mitzuteilen.

Bedeutung für Ratsuchende haben Angaben nach wie vielen Versuchen mit Erfolg zu rechnen wäre.

Die natürliche Erfolgschance junger, fruchtbarer Paare ist ein gutes Maß um Behandlungschancen einordnen zu können.