Risiken in der Kinderwunschmedizin

Genetische Risiken für das Kind

Neben den bekannt erhöhten Risiken für Kinder, die bei Mehrlingsschwangerschaften vorkommen (Fehlbildungen und  Frühgeburtlichkeit etc. sowie die daraus resultierenden Komplikationen), können sich auch speziell genetische Risiken für Kinder ergeben deren Eltern sich einer Kinderwunschbehandlung unterziehen. Das nicht in erster Linie wegen einer Behandlung selbst, sondern weil Fruchtbarkeitsstörungen nicht selten eine erbbedingte (Mit-) Ursache haben können. Man kann also sagen, dass allein die Tatsache einer Fertilitätsstörung ein Paar mit unerfülltem Kinderwunsch einem genetischen Risikokollektiv zuordnet. Das ist insbesondere bei Formen schwerer männlicher Fertilitätsstörung mit dem Erfordernis der ICSI nicht aus dem Blick zu verlieren. Während bei natürlich gezeugten Kindern körperliche Anomalien in 6% zu finden sind, betragen diese nach ICSI 8,7%. Darunter fallen aber auch körperlichen Auffälligkeiten, die für das Kind nicht schwerwiegend sind. Zur Risikoerhöhung nach ICSI oder IVF trägt darüber hinaus bei, dass im Vergleich zur natürlichen Empfängnis viele Kinder als Mehrlinge zur Welt kommen. Wir halten es dennoch für erforderlich Paare im Vorfeld solcher Behandlungen einer humangenetische Beratung zuzuführen. Dort wird besprochen ob genetische Untersuchungen durchgeführt werden sollen.