Ersttrimesterscreening

(z.B. Nackenfaltenmessung usw.)

Diese hochspezialisierte und frühe Ultraschalluntersuchung dient der

  • der Erkennung von Chromosomenstörungen beim werdenden Baby
  • der Darstellung struktureller Anomalien und körperlicher Fehlbildungen
  • der Feststellung früher Entwicklungsstörungen des Feten. 

Die Messung der Nackenfaltentransparenz wird zwischen 11+1 und 13+6 SSW durchgeführt und beinhaltet vier verschiedene Aspekte hinsichtlich der Untersuchung:

1. Bestimmung des SS-Alters:

Anhand der Längenmessung des Feten (Scheitel-Steiß-Länge) kann das Schwangerschaftsalter bestimmt und der Entbindungstermin präzise berechnet werden. Dies ist für eine spätere zuverlässige Beurteilung des kindlichen Wachstums im Laufe der Schwangerschaft von entscheidender Bedeutung.

2. Früher Organultraschall:

Die ausführliche frühe Untersuchung mit Hilfe von Ultraschall beurteilt alle zu diesem Zeitpunkt darstellbaren Organsysteme des Feten und erlaubt somit bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt eine Aussage über die altersentsprechende Entwicklung des zukünftigen Kindes.

3. Nackenfaltenmessung und Risikoberechnung für Chromosomenstörungen:

Die Nackenfalte ist eine physiologische Flüssigkeitsansammlung im Nackenbereich des Feten. Die Dicke dieser Nackenfalte sowie zusätzliche fetale Strukturen wie das Nasenbein, spezielle Blutflussmuster über einer Herzklappe und im Ductus venosus werden beurteilt.

Zusammen mit zwei mütterlichen Blutwerten (PAPP-A und free-ß-HCG) kann dann das individuelle Risiko für die häufigsten Chromosomenstörungen wie die Trisomie 13,18 und 21 ermittelt werden. Hierbei handelt es sich um eine reine Risikokalkulation und nicht um den sicheren Ausschluss dieser Chromosomenstörungen. Der sichere Ausschluss gelingt nur durch eine invasive Diagnostik durch z.B. Punktion des Mutterkuchens (Chorionzottenbiopsie), die Fruchtwasseruntersuchung (Amniozentese) oder die Nabelschnurpunktion (Chordozentese).

4. Frühes Präeclampsiescreening:

Die Prä-Eklampsie (Bluthochdruck und Proteinurie) kommt mit einer Häufigkeit von 3-8% vor und stellt somit ein nicht unerhebliches Risikopotential für die Schwangerschaft dar. Im Rahmen des frühen Prä-Eklampsie-Screenings werden der mütterliche Blutdruck an beiden Armen, das Blutflussmuster in den Gebärmutterarterien sowie zwei Blutwerte(PAPP-A, PIGF) bestimmt. Hieraus kann eine individuelle Berechnung für das Risiko für das Auftreten einer frühen oder späten Prä-Eklampsie berechnet werden. Im Falle eines hohen Risikos kann eine früheinsetzende Therapie mit ASS 100 das Prä-Eklampsie-Risiko um etwa die Hälfte reduzieren.